music-was-my-first-love_web „Music was my first love 
and it will be my last. Music of the future
and music of the past. To live without my music would be impossible to do. In this world of troubles, my music pulls me through.“ John Miles spricht mir mit diesen Zeilen aus der Seele.

An dieser Stelle möchte kurz beschreiben, wie sich dieses Zitat zu einer wunderbaren Wahrheit in meinem Leben entwickelt hat. Im Jahr 1988 fand ein legendäres Konzert statt. Die Creme de la Creme der internationalen Rock und Pop-Szene versammelte sich im Wembley Stadion zu Ehren des afrikanischen Anti-Apartheit-Kämpfers Nelson Mandela (2014 verstorbenen). Mein Vater zeichnete die Fernsehübertragung auf Video auf, um es in den folgenden Wochen in Dauerschleife über den alten Röhrenfernseher im Wohnzimmer meines Elternhauses laufen zu lassen. Der gemeinsame Auftritt der Dire Straits und Eric Clapton war für mich der Moment, in dem ich Augen und Ohren nicht mehr von der Glotze abwenden konnte. Da stand ein Mann in grauem Anzug auf der Bühne und sang, wie mein Vater mir übersetzte, von einer Nacht mit einer wundervollen blonden Frau. In dem Moment, in dem ich das Video zum ersten Mal sah war klar: „Ich will auch!“ … und zwar singen, Gitarre spielen und so cool sein wie Eric „Mr. Slowhand“ Clapton. Im gleichen Jahr bekam ich zu Weihnachten meine erste Gitarre geschenkt.

Seit dem Entschluss, irgendwann auch auf einer Bühne zu stehen und Musik zu machen sind inzwischen 24 Jahre vergangen. Und es hat geklappt. Zwar nicht im Wembley Stadion vor hundertausend Menschen, dafür aber auf zahlreichen Bühnen meiner so heiß geliebten Stadt. Musik ist in dieser Zeit zum wichtigsten Anker in meinem Leben geworden.

Es ist wie John Miles singt: „zu leben ohne Musik wäre unmöglich.“ So haben meine eigene Musik und die Musik zahlreicher Künstlerinnen und Künstler mich in allen Lebenslagen begleitet. So geht es fast jedem Menschen. Bestimmte Erinnerungen sind bei uns sehr häufig mit bestimmten Songs verknüpft. Und so denken wir, wenn wir Musik hören immer an bestimmte Augenblicke. Musik hilft uns dabei, schwere Zeiten zu überstehen und glückliche Momente immer wieder erleben zu dürfen, da die Gefühle, die wir in diesen Momenten hatten wiederkehren und noch einmal gefühlt werden können.

Heute genieße ich das Privileg viele Kinder für Musik begeistern zu dürfen, Sie an verschiedene Instrumente und die Wirkung der Musik heranzuführen und erste Bühnenerfahrungen sammeln zu lassen. Musik ist ein Schwerpunkt unseres Angebots im KiJuNa. Hier lernen Kinder Gitarre und Keyboard zu spielen, sammeln erste Banderfahrungen, bewegen sich und tanzen zur Musik und haben die Möglichkeit im hauseigenen Tonstudio ihre Musik aufzunehmen.

Neben allen Fähigkeiten, die die Kinder an ihrem jeweiligen Instrument entwickeln, gibt es weitere und sehr viel entscheidendere Faktoren, wie die Entwicklung und das Entdecken eines musikalischen Miteinanders, die sich in unserem Angebot wiedrefinden. Hier definiert sich eine Gruppe über die Musik und auf dieser Ebene findet ein Austausch untereinander statt, der eine Gruppe von zunächst unbekannten Kindern in kürzester Zeit zu einer Band reifen lässt.

Mein Wunsch ist es, den Kindern, mit denen wir arbeiten, eben dieses Gefühl und dieses Vertrauen in die Musik zu vermitteln, dass ich in den vergangenen Jahren entwickelt habe.

„Ohne Musik wäre das Leben eine Irrtum“ (Friedrich Nietzsche)

Kristoffer Baumann
Projektleiter KiJuNa – Kinder-, Jungend- und Nachbarschaftszentrum