Eine Köchin und Wirtschafterin, die mit viel Freude und Herz Mittagessen für die Kinder des KiJuNa herrichtet.
Bei meiner Arbeit im KiReLi lege ich immer viel Wert darauf, den Kindern zu vermitteln, dass man wirklich alles selber herstellen kann. Alle Speisen werden aus Rohstoffen hergestellt. Auch das Brot backe ich selber.
Das hat mich zuerst erschrocken, dann musste ich lachen und ich fragte mich: „Warum weiß ein achtjähriges Kind nicht, dass Brot ganz einfach selbst gebacken werden kann?“ Ich habe die Antwort für mich gefunden – es ist unsere Gesellschaft!
Ich bin selbst alleinerziehende Mutter von vier Kindern. Der Alltag gibt nicht sehr viel Familienzeit her. Auch ich koche nur am Wochenende Zuhause für meine Kinder. Warum fragen Sie sich jetzt sicherlich zu Recht? Wir leben in einer Zeit in der die Supermärkte voll sind von Fast-Food-Produkten und in denen uns durch die Medien Konvenienz Produkte als etwas völlig normales verkauft werden. Das beginnt bei der Babymilch und hört bei Pizza aus der Tiefkühltruhe auf. Die Eltern sind heute oft beide berufstätig und niemand hat mehr Zeit für irgend etwas. Aber warum haben wir eigentlich keine Zeit mehr? Haben wir doch heute durch Technik und unsere Infrastruktur unzählige Möglichkeiten Zeit einzusparen, indem wir zum Beispiel unsere Wäsche nicht mehr von Hand waschen müssen und das Geschirr von der Maschine reinigen lassen, während die Kinder die Hausaufgaben mit Hilfe des Internets erledigen.
Meine Antwort dazu ist, dass wir durch die ganzen „Bequemlichkeiten“, die die Industrie uns bietet, vergessen haben uns Zeit zu nehmen für die Dinge, die wichtig sind im Leben.
Dazu gehört kochen mit Herz!
Deshalb möchte ich mit diesem Artikel erreichen, dass jeder Leser sich und seinen Familienalltag mal reflektiert und sich Gedanken macht, wie häufig er oder sie zu Konvenienz greift oder das Essen selber und frisch kocht.
Für mich und meinen Alltag ist klar, dass ich meine Kinder selber lehren möchte, wie Sie ihr Essen gesund und frisch von Grund auf selber kochen. Wenn aus meinem beruflichen Umfeld in 20 Jahren nur ein Kind an mich zurück denkt und sich sagt: „Bei Melanie habe ich damals als Kind die leckersten Eierkuchen meines Lebens gegessen …“ dann habe ich mein Ziel erreicht! Denn kochen ist immer eine herzliche Angelegenheit!
Und für die Leser, die nun Lust bekommen haben am Wochenende die Sonntagsbrötchen selbst mit ihren Kindern zu backen – hier ein ganz einfaches Rezept.
500g Mehl
1 Teelöffel Salz
300ml lauwarmes Wasser
1 Päckchen Trockenhefe
Öl
Mehl in eine Schüssel sieben, Salz, Wasser und Trockenhefe mit dem Holzkochlöffel unterrühren. Teig ca. eine Stunde an einem warmen Ort mit einem feuchten Handtuch abgedeckt gehen lassen. Teig erneut durchkneten und nochmal abgedeckt 30-60 Minuten gehen lassen.
Dann den Teig zu Brötchen oder Brot formen und auf ein Backblech legen. Das Ganze mit Öl bestreichen und nochmal 30 Minuten gehen lassen.
Den Backofen auf 200 Grad vorheizen und die Brötchen 15-20 Minuten backen. Brot braucht ungefähr 10-15 Minuten länger als die Brötchen.
Guten Appetit!
Melanie Röhrig
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