Immer am letzten Freitag des Monats findet die Runde der Projektleiter und -leiterinnen des Stadtteilzentrums statt. Am 31. Januar 2014 auch wieder. Mittlerweile immerhin 16 Menschen – wenn alle da sind. Seit einigen Monaten haben wir den Ablauf und die Struktur der Runde etwas verändert. Ging es früher eher darum, dass jede/r die wichtigsten Informationen aus seinem Projekt oder seiner Einrichtung referierte  (was bei soviel Leuten häufig zu einem absoluten Informations-Overflow führte), sind wir mittlerweile dazu übergegangen, uns auf den Austausch über gemeinsame und projektübergreifende Fragestellungen zu konzentrieren. Den notwendigen Informationstransfer erledigen wir hauptsächlich in unserem internen virtuellen Netzwerk via „yammer“. 

Nach einem kurzen Input „Wichtige Infos aus der Geschäftsstelle“ widmen wir uns in der  ersten Hälfte der zweistündigen Sitzung einem zuvor gemeinsam festgelegten Schwerpunktthema. In den den letzten Monaten waren das z.B. die Themen  „Teamkultur“ und  „Umgang mit Mobbing“. Heute ging es um den aktuellen Stand und Input durch Oliver Schmidt zum Thema „Nachhaltigkeitscheck im Stadtteilzentrum Steglitz“. Eine Stunde beschäftigen wir uns und diskutieren wir sehr intensiv zu diesem Schwerpunktthema und entwickeln im Idealfall eine gemeinsame Haltung und Sichtweise dazu. Nach diesem Teil unserer PL-Runde legen wir – getreu dem Motto „der produktivste Teil einer Tagung sind die Kaffeepausen“ –  eine vergleichsweise lange Pause ein:  20 bis 25 Minuten, die genutzt werden, sich mit den  Kolleginnen und Kollegen bei einer Tasse Kaffee oder Tee auszutauschen, zu plaudern, vereinsintern abzustimmen und für gemeinsame Aktivitäten und Vorhaben verabreden zu können.  Und nach der Pause kommt das „Highlight“ der Sitzung – unsere „Wow-Runde“!

Am Anfang wurde diese Idee von manchem Kollegen noch etwas belächelt – jetzt ist sie als Ritual nicht mehr wegzudenken. Reihum berichten die KollegInnen von Ihrem „wow“ , von ihrem größtem Erfolg, von ihrem persönlichen „Gipfelerlebnis“ des Monats. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie sich die Energie in einem Raum verändert, wenn 15 oder 16 Menschen von Ihren Erfolgserlebnissen berichten: Freude über eine gelungene und erfolgreiche Veranstaltung. Eine neue und vielversprechende Mitarbeiterin im Team. Eine neuer Kooperationspartner, an dem man schon lange dran war und der nun endlich eine  Vereinbarung über die Zusammenarbeit mit unserem Verein unterschrieben hat. Ein mit einer Schülerband aufgenommener Song, der bei einer Aufführung vor mehreren hundert Menschen für Begeisterungsstürme  gesorgt hat und nun als CD “vermarktet“ werden soll. Oder der  Dank für ein tolles Feedback, das man von einem Kollegen bekommen hat.

Dieser gemeinsame Blick auf den Erfolg des anderen, der aufrichtige Applaus und die gemeinsame Freude darüber, dass der Kollege / die Kollegin etwas tolles und großes geschafft hat – das ist eine ganz besondere Dimension im Miteinander und bringt eine ganz neue Qualität und Intensität in die Zusammenarbeit. Alle, wirklich alle, gehen aus dieser Sitzung größer raus, als sie reingegangen sind. Und diese gute Energie hilft und trägt in den schwierigen Phasen des Jobs (die es auch in unserem Verein zur genüge gibt)  und schafft Vertrauen in die Tragfähigkeit der (Arbeits-) Beziehungen innerhalb unseres Vereins. Und jede/r einzelne – so  mein Eindruck – ist innerlich stolz, Teil dieses Teams zu sein. Klingt ziemlich dicke und ein bisschen pathetisch – ist aber so.

16 Mal „wow“ im Monat … das sind im Jahr rund 200 Erfolgsberichte aus der täglichen Arbeit. Wie viel schafft Ihr in Euren Teamrunden?

 Thomas Mampel
Geschäftsführer des Stadtteilzentrum Steglitz e.V.

Quelle: mampel´s welt